Alles Wichtige im Überblick
Wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zur Krankentagegeldversicherung speziell für Ärzte in einem kurzen Überblick zusammengestellt. Nutzen Sie die Themen Übersicht, um nähere Informationen zu erhalten.
Themen Übersicht
Die Themen auf dieser Seite haben wir in die folgenden Kategorien unterteilt.
Inhalt Versicherung
Die Kranken- oder Krankentagegeldversicherung ist eine existentielle Versicherung für niedergelassene Ärzte und gut verdienende angestellte Ärzte und soll den Verdienstausfall bzw. das Nettoeinkommen absichern. Der Arzt kann bei einer privaten Krankentagegeldversicherung frei bestimmen, ab welchem Tag einer Arbeitsunfähigkeit er seinen versicherten Tagessatz erhält. Hier hat jeder Arzt einen unterschiedlichen Bedarf. Nachfolgend geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren Bedarf ermitteln können. Zudem zeigen wir Ihnen Kriterien auf, die Ihr Krankentagegeld unbedingt beinhalten sollten.
Wichtige Eckdaten
Grundwissen zur Krankentagegeldversicherung
“Der Versicherer bietet Versicherungsschutz gegen Verdienstausfall als Folge von Krankheiten oder Unfällen, soweit dadurch Arbeitsunfähigkeit verursacht wird. Er zahlt im Versicherungsfall für die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit ein Krankentagegeld in vertraglichem Umfang. (…)” – so beschreiben die Musterbedingungen der Versicherer die Krankentagegeldversicherung. Zweck der Versicherung ist die Absicherung des Nettoeinkommens des Arztes bei (längerer) Arbeitsunfähigkeit, daher stufen wir diese Versicherung als sehr sinnvoll ein.
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung heißt es übrigens nur Krankengeld. Dort ist die Leistung fest definiert. Es werden ab dem 43. Tag einer Arbeitsunfähigkeit maximal ca. 105 Euro Brutto gezahlt, und zwar für 72 Wochen. Gesetzlich versicherte Angestellte haben diese Leistung automatisch inbegriffen, selbstständige Ärzte können frei entscheiden, ob und wie sie Ihr Krankentagegeld versichern. Dabei geht es prinzipiell um die drei folgenden Fragen, die für jeden Arzt individuell unterschiedlich zu beantworten sind.
Ist eine Krankentagegeldversicherung sinnvoll?
Eine Krankentagegeldversicherung ist vor allem für niedergelassene Ärzte absolut sinnvoll und notwendig. Privat versicherte Ärzte haben häufig mit der PKV auch gleich eine Krankentagegeldversicherung abgeschlossen. Prüfen Sie Höhe Ihres derzeit abgesichertes Krankentagegeldes, damit Sie im Falle des Falles nicht ohne ausreichende Absicherung dastehen.
Basis der Berechnung: Niedergelassener Humanmediziner, 35 Jahre
Für welche Ärzte lohnt sich eine Krankentagegeldversicherung?
Der Versicherungsbedarf bei Ärzten hängt neben der Höhe des Einkommens und den finanziellen Rücklagen insbesondere mit dem beruflichen Status zusammen. Daher haben wir Ihnen nachfolgend die Besonderheiten in aller Kürze skizziert.
Medizin-Studenten
WENIG SINNVOLL
Eine Krankentagegeldversicherung ist für Medizin-Studenten in der Krankenversicherung grundsätzlich nicht vorgesehen. Haben Sie aber einen gut dotierten Studentenjob, können Sie versuchen, einen Teil dieses Einkommens privat abzusichern.
Angestellte Ärzte
LÜCKE PRÜFEN
Angestellte Ärzte haben den großen Vorteil, dass sie in der Regel eine 6-wöchige Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall vom Arbeitgeber erhalten. Danach sollte ein bedarfsgerechtes Krankentagegeld abgesichert werden.
Niedergelassene Ärzte
UNBEDINGT ABSICHERN
Sind niedergelassene Ärzte gesetzlich versichert, können Sie ein gesetzliches Krankengeld für 0,6 % (max. 28 Euro) Ihres Einkommens hinzubuchen. Allerdings sind hier maximal 2.800 Euro netto absicherbar. Eine private Versicherung ist oftmals eine sinnvolle Option.
Wann zahlt eine Krankentagegeldversicherung?
Ärzte sollten sich bezüglich der genauen Bedingungen einer Krankentagegeldversicherung beraten lassen. Es gibt Leistungen, die bei allen Versicherungen gleich sind, beispielsweise die Karenzzeiten. Insbesondere die Ausschlusskriterien für eine Leistung sind von existentieller Bedeutung. Hier gibt es erhebliche Unterschiede. An dieser Stelle nennen wir Ihnen übergreifende Punkte, beachten Sie daher bitte unbedingt Punkt “Wichtige Leistungen bei einer Krankentagegeldversicherung”.
Versicherung zahlt
KARENZZEITEN BEACHTEN
Versicherung zahlt nicht
AUSSCHLÜSSE BEACHTEN
Unterschiede zwischen einer gesetzlichen und privaten Krankentagegeldversicherung?
Insbesondere gesetzlich versicherte niedergelassene Ärzte stehen vor der Frage, ob Sie Ihr Krankentagegeld in der GKV inkludieren oder eine Absicherung über eine private Krankenversicherung gewählt wird. Theoretisch ist auch eine Kombination möglich, um eine optimale Absicherung zu erzielen.
GKV oder PKV?
Gesetzlich | Privat | |
Höhe des Krankentagegeldes (brutto) | 70 % des Bruttoeinkommens, maximal 90 % des Nettoeinkommens. Max. ca. 3.100 Euro im Monat | Grundsätzlich frei wählbar, häufig auf das Nettoeinkommen bzw. 70-85 % des Gewinns vor Steuern begrenzt |
Karenzzeit | Leistung ab dem 43. Tag einer Arbeitsunfähigkeit | frei bestimmbar von 1-360 Tagen |
Leistungsdauer | max. 78 Wochen | solange, bis eine Berufsunfähigkeit vorliegt. Max. weitere 6 Monate |
Kosten | bei Arbeitnehmern enthalten. Selbstständige zahlen neben dem Zusatzbeitrag der Kasse 14,6 % statt 14,0 %, begrenzt auf die Beitragsbemessungsgrenze | abhängig von Karenzzeit, Eintrittsalter, der Tagesgeldhöhe und eventl. Risikozuschlägen. Spezielle Arzttarife sind bei jungen Ärzten günstiger als das gesetzliche Krankengeld |
Beiträge | ca. 27 Euro mtl | ab 20 Euro mtl – nach oben offen |
Steuern | steuerfrei, aber Progressionsvorbehalt | komplett steuerfrei, kein Progressionsvorbehalt |
Junge und gesunde Ärzte entscheiden sich für das private Krankentagegeld
Insbesondere gesetzlich Versicherte Ärzte stehen vor der Frage, ob sie Ihr Krankentagegeld bei Ihrer Kasse abschließen sollten, oder ob sie einen privaten Vertrag vorziehen. Sie können auch beides kombinieren, den privaten Vertrag also quasi zur Aufstockung nutzen. Gesundheitlich vorbelastete Ärzte haben in der GKV den Vorteil, dass sie auf jeden angenommen werden. Zwar sind die Karenzzeit und die maximale Höhe festgeschrieben, aber das ist allemal besser als ein fehlender Schutz.
Junge und gesunde Ärzte hingegen finden am Markt spezielle Ärztetarife und sind dort häufig besser aufgehoben. Denn neben dem günstigen Beitrag kann der Schutz über eine private Krankentagegeldversicherung bedarfsgerecht zusammengestellt werden. Sogenannte zusätzliche Wahltarife der gesetzlichen Kassen empfehlen wir nur Ärzten, die anderweitig keinen privaten Schutz erhalten. Denn die Kassen dürfen diese Tarife jederzeit verändern oder sogar schließen.
Kosten und Beiträge einer Krankentagegeldversicherung
Ärzte profitieren in der privaten Krankentagegeldversicherung bei einigen Versicherern von sehr hohen Nachlässen. Diese Anbieter berücksichtigen, dass die Arbeitsunfähigkeits-Raten bei Ärzten statistisch weit unter dem Durchschnitt liegen und bieten besonders günstige Arzttarife an, mit einer Ersparnissen von teilweise über 50 Prozent.
Basis der Berechnung: Niedergelassener Humanmediziner, 35 Jahre
Besondere Konditionen für Ärzte und Mediziner
Ärzte und Mediziner erhalten bei einer Auswahl privater Krankenversicherer äußerst günstige Konditionen. Nicht immer ist das günstigste Angebot jedoch auch das geeignete. Beim günstigen Angebot, vom Analysehaus Morgen & Morgen immerhin mit 3 von 5 Sternen bewertet, wird nämlich nicht auf das Kündigungsrecht des Versicherers innerhalb der ersten 3 Jahre verzichtet. Melden Sie also binnen der ersten 3 Jahre einen etwaigen Schaden, muss der Versicherer eintreten. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sie zum Ende des Versicherungsjahres gekündigt werden, ohne Chancen auf einen neuen Vertrag.
Je früher Sie einsteigen, desto günstiger sind die Beiträge. Denn der Versicherer kalkuliert ein, dass die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Arbeitsunfähigkeit in jungen Jahren sehr gering ist und kann Rückstellungen ansparen. Zudem ist die vereinbarte Karenzzeit entscheidend für den Preis. Je länger Sie im Falle einer Arbeitsunfähigkeit auf eine Versicherungsleistung warten können, desto günstiger wird es. Aber nicht immer: Bei einigen Anbietern ist die Kalkulation so “speziell”, dass Sie mit einer 28-tägigen Karenzzeit günstiger fahren als mit einer 43-tägigen. Ein unabhängiger Marktvergleich ist sehr empfehlenswert.
Kostenloser Tarifvergleich
Wir suchen für Sie nicht nur die günstigsten Krankentagegeldversicherungen heraus, sondern ebenso die mit den besten Leistungen. Geben Sie uns hierfür einfach einen kurzen Überblick zu Ihrer Person und wir lassen Ihnen eine Übersicht mit passenden Angeboten kostenlos und unverbindlich per E-Mail zukommen.
Wichtige Leistungen bei einer Krankentagegeldversicherung
Die Bedingungen der Krankentagegeldversicherungen unterscheiden sich teilweise erheblich. Wir haben an dieser Stelle 12 Kriterien herausgesucht, die u.a. beim Abschluss zu bedenken sind. Einige, wie den Kündigungsverzicht, sehen wir als essentiell an.
Wie hoch sollte mein Krankentagegeld sein?
Die Höhe der Krankentagegeldversicherung ist ein wichtiger Punkt. Welcher Tagessatz für Sie persönlich sinnvoll ist, hängt von Ihrem individuellen Bedarf ab. Grundsätzlich sollte bei Einkommen bis ca. 4.000 Euro netto ein absoluter Großteil des Nettoverdienstes abgesichert werden, insbesondere wenn hohe monatliche Belastungen bestehen.
Angestellte
Ärztin
BEISPIEL
Die 35-jährige, freiwillig versicherte angestellte Ärztin, erhält als Arbeitnehmerin zunächst 6 Wochen lang eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Im Anschluss startet das gesetzliche Krankengeld, das in der Höhe begrenzt ist.
Bruttoeinkommen | 6.000 € |
Nettoeinkommen | 3.975 € |
Netto-Krankengeld GKV | 2.273 € |
Versorgungslücke | 1.252 € |
Ind. Versorgungsziel mtl. | 1.200 € |
zu versicherndes KTG | 40 € |
Kosten mtl.
12,48 Euro
UNSER TIPP: Auch gut verdienende Angestellte oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze benötigen oftmals einen zusätzlichen Schutz.
Angestellter
Arzt
BEISPIEL
Der 32-jährige angestellte Arzt ist privat krankenversichert. Er hat eine hohe Hypothek zu bedienen und möchte daher nahezu sein gesamtes Nettoeinkommen absichern. Zusätzlich soll das KTG seine 600 Euro PKV-Beiträge übernehmen.
Bruttoeinkommen | 6.500 € |
Nettoeinkommen | 4.265 € |
Netto-Krankengeld GKV | 2.723 € |
Versorgungslücke | 4.000 € |
Ind. Versorgungsziel mtl. | 4.600 € |
zu versicherndes KTG | 150 € |
Kosten mtl.
43,50 Euro
UNSER TIPP: Der privat krankenversicherte Arzt muss seine gesamte Versorgungslücke über eine private Krankentagegeldversicherung absichern.
Niedergelassener
Arzt
BEISPIEL
Unser niedergelassener Arzt ist 40 Jahre alt. Er möchte 4.000 Euro netto absichern, zudem soll der weiter zu zahlende GKV-Beitrag übernommen werden. Zusätzlich wünscht er die Zahlung des KTG bereits ab dem 29. Tag der Arbeitsunfähigkeit.
Bruttoeinkommen | 6.500 € |
Nettoeinkommen | 4.265 € |
Netto-Krankengeld GKV | 4.265 € |
Versorgungslücke | 4.000 € |
Ind. Versorgungsziel mtl. | 4.600 € |
zu versicherndes KTG | 150 € |
Kosten mtl.
45,00 Euro
UNSER TIPP: Selbstständige Ärzte sollten neben der Absicherung Ihres Nettoeinkommens den Bedarf an einer Praxisausfallversicherung prüfen.
Häufig gestellte Fragen
Die am häufigsten gestellten Fragen zur Krankentagegeldversicherung speziell für Ärzte haben wir nachfolgend aufgeführt und beantwortet. Sollten Ihre offene(n) Frage(n) nicht mit dabei sein, kommen Sie gerne direkt auf uns zu. Wir freuen uns auf Ihre Frage!
Welche Abzüge fallen auf das Krankentagegeld an?
Dies ist eine wichtige Frage, denn die etwaigen Abzüge sollten Sie bei Ihrer Bedarfsanalyse beachten.
Grundsätzlich zahlen auch im Arbeitsunfähigkeitsfall alle Personen ihre Kranken- und Pflegeversicherungen weiter, so dass Sie diese Kosten unbedingt einplanen sollten. Zudem allen auf gesetzliche Krankengelder gegebenenfalls Steuern an. Zwar sind diese Zahlungen als Lohnersatzleistungen grundsätzlich steuerfrei, unterliegen also dem Progressionsvorbehalt und lösen daher in zahlreichen Fällen doch eine Steuerpflicht aus. Diese Regelung gilt nicht für private Krankentagegelder. Diese sind definitiv komplett steuerfrei.
Bzgl. des Umfanges mit dem Versorgungswerkes empfehlen wir die rechtzeitige Kontaktaufnahme. Zwar besteht keine Pflicht zur Fortführung der Beitragsuahlung an das Versorgungswerk, aber insbesondere angestellte Ärzte können davon profitieren, dass Krankenkassen dazu verpflichtet sind, Beiträge an berufsständische Versorgungseinrichtungen zu zahlen. Das Mitglied müsste den selben Beitrag selbst tragen. Diese Möglichkeit der Beteiligung der Krankenkasse steht nur gesetzlich Versicherten offen.
Dennis Missfeldt
Diplom Volkswirt und unabhängiger Finanzexperte
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